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A diffrent way of life - 3 Wochen workaway in Samaipata


Unsere Motivation
Eigentlich sind wir ja losgezogen um nicht arbeiten zu müssen und um ein bisschen andere Luft zu schnuppern. Eigentlich machen wir ja Urlaub, nur halt ein bisschen länger als üblich. Warum also im Urlaub arbeiten und dann noch umsonst, bzw für Kost und Lodgie?!
Die Antwort ist simpel, wir haben mal Lust etwas zu machen und zu schaffen. Das heißt nicht das uns das Reisen überdrüssig ist, sondern eher das wir einfach etwas Abwechslung und ein paar Wochen Beständigkeit haben wollen. Letzten Endes drehen wir den Spieß nur um, zu Hause gehen wir arbeiten um 3 Wochen Urlaub zu haben. Hier machen wir Urlaub und gehen 3 Wochen arbeiten. Klingt doch viel angenehmer.
Wie auch immer, wir haben Zeit und Bolivien hat uns gut gefallen, also warum nicht noch ein bisschen bleiben und den Bolivien Way of Life kennenlernen. Klar könnten wir uns dazu mit unserem Camper auch einfach irgendwo hinstellen und 3 Wochen bleiben, doch das wird schnell langweilig und unser Herr der Schöpfung brauch etwas zu tun. Somit kam der Entschluss über die Internetplattform workaway nach einem zu uns passenden Projekt zu suchen. Die Plattform ist voll mit Gesuchen für freiwillige Helfer. Hier kann man sich in den verschiedensten Branchen austoben. Arbeiten im Hostel - mit Kind schwierig und eh nicht so unser Ding.  Farming? Würde Sören nicht ab und zu Blumen gießen hätten wir einen Trocken Zimmerpflanzen Jungel - soviel zum grünen Daumen... Daher auch net so passend, am Ende finden wir eine Anzeige aus Samaipata (Rast in der Höhe in Cechua), gesucht werden Leute fürs Häusle bauen. Passt!
Eine Farm mitten in den Bergen mit Orangenplantage, Brauerei, Sauna und einem Küchengebäude das fertig gestellt werden will.

Die Umgebung
Der Ort Samaipata ist klein und verträumt und wimmelt von Ausländern die hängengeblieben sind. Auch wir können dem Ort gleich etwas abgewinnen, umgeben von sanften grünen Hügeln liegt er eingebettet auf 1640m. Entlang des Plazas gibt es kleine Cafes und Restaurant. Flora und Fauna haben einen tropischen Tatsch, die ganzjährig angenehmen Temperaturen sind ideale Voraussetzungen für Bananenpalmen, Papayas, Avocados, Mandarinen und unzähliges mehr. Die Tierwelt protzt mit giftgrünen Schlangen, riesen Spinnen und abgespacten Raupen. Doch definitiv ein Ort zum länger bleiben.
 
sieht winzig aus - war sie aber nicht
Raupe Nimmersatt 
 

Baustellenbesucher

von einem anderen Stern 
Marktplatz Samaipata - Greta mal wieder im Mittelpunkt

Die Familie
- besteht aus David, Meli, Ilian, Liena und Schmurzi (letzterer ist unterwegs)

David - Chef des Hauses, Visionär, Bau- und Braumeister ist selbst 8 Jahre mit einem ausgebautem LKW unterwegs gewesen und vor 8 Jahren dann in Samaipata sesshaft geworden. Hat sich ein Grundstück gekauft und angefangen seine Ideen von einem besseren und selbstbestimmten Leben umzusetzen.

Meli kam vor 2 Jahren als Volunteer, hat sich in David verkugt und ist der Liebe wegen hier geblieben. Seitdem hält sie David bei Laune, treibt an, kocht und kümmert sich um ihren gemeinsamen Sohn Ilian.

Ilian ist 3 Monate jünger als Greta und ein kleiner blonder Sonnenschein.
Ganz nach dem Moto Pack schlägt sich - Pack verträgt sich, sind die Beiden mal ein Herz und eine Seele, spielen in trauter Zweisamkeit friedlich miteinander, lachen sich kaputt über Dinge die nur die Beiden verstehen, krabbeln und tollen miteinander umher. In der nächsten Minute sind es zwei Streithähne, die sich mit der Sandschaufel eins überziehen wollen. Besonders Greta kann ganz schön zickig sein. Mädel halt.
 
 


 
Lina hat David in Indien kennengelernt und kam vor 5 Jahren mit auf den Berg. Sie ist die Herrin der Küche, Bäckerin und Gartenverantwortliche. Spät abends wenn sich alle schon in ihre Häuslein zurückgezogen haben findet man sie oft in der Küche vor ihrem riesen Mörser leckere Aufstriche fürs Frühstück stampfen.


Schmurzi kam vor ca. 5 Jahren, er wohnt wohl immer mal mit hier, arbeiten muss er mit mitte 30 wohl nie wieder und geniest sein leben. Hier macht er dann den Abwasch und unterstützt Lina in der Küche. Wir hatten mit ihm nur die letzen 2 Tage das Vergnügen, er ist ein recht lauter und ganz lustiger Geselle.



Liebe Menschen mit Persönlichkeiten und Eigenarten, die einen manchmal auch ein bisschen an einen selbst erinnern machen es einem einfach sich heimisch und wohl zu fühlen. Schnell sind wir im täglichen Geschehen drin und der Strudel des Alltags, der so ganz anders ist als wir ihn kennen, zog uns mit sich, die Tage plätschern dahin und mir nichts dir nichts sind 3 Wochen um. Wir sind länger geblieben als geplant und würden wir nicht einen nächsten festen Termin haben wären wir wohl noch länger geblieben.
 
 
Die Farm
Die Farm liegt 7 km außerhalb von Samaipata auf dem Berg, erreichbar nur über eine furchtbar schlechte Piste, die sich bei Regen in ein Schlammfeld verwandelt und dann unpassierbar ist.

Das Grundstück besteht aus zwei Teilen die 300 m voneinander getrennt liegen. Der östliche Teil ist 4 ha groß voll mit Orangen und Mandarinenbäumen. Auf dem 3 ha großen Hauptteil sind oberhalb die Gebäude umgeben vom Gemüsegarten, Bananenstauden und Obstbäumen. Im unteren Teil ist ein kleiner Bach, ein herrlicher Wasserfall und eine natürliche Kletterwand, jedoch mit geschraubten Griffen.



Strom gibt es nur über Solar oder einen Generator. Der ist aber nur ausgeborgt und ausschließlich für die Baustelle der neuen Küche.

Das Wasser kommt aus einen Tümpel etwas oberhalb und gleicht farblich einem zu dünn geratenen Kaffe. Zum Kochen wird Regenwasser verwendet, Trinkwasser kommt aus der Stadt in großen Kanister oder Tonnen.

Auf dem Gelände stehen 5 Gebäude im bunten Mix aus Holz, Stroh, Lehm, Bambus und jeder Menge Glassflaschen.

Die Werkstatt/Brauerei/Küche - alles in einem und etwas chaotisch. Zwischen Werkzeug und
Braukübel stehen Gaskocher und Töpfe. Hier wird gekocht, gegessen, gelacht oder tiefsinnige Gespräche geführt oder einfach nur gemütlich beisammen gesessen. Im Winter recht ungemütlich, es ist eng und nichts halbes und nichts ganzes. Daher ist eine neue Küche dringend notwendig.





Das Schlafhaus mit neuer Küche - Ein großer Raum mit Ofen für die kalten Tage dient als Schlaf- und Aufenthaltsraum von Meli, David und Ilian. Direkt neben an wird seit Januar an der Küche gewerkelt. Hier springen wir beim Innenausbau ein.



Das Runde Haus - ehemals als Nähzimmer gedacht ist es jetzt Schmurzis Reich, wahlweise auch für Volunteers wenn dieser wie so oft nicht da ist.  Momentan wohnt Flink hier. Ein seit 3 Monaten hängengeblieben Volunteer aus Leipzig mit herrlichen Shiatsu Roffel Masagen im Repertoire. Er hat zum zweiten mal in seinem Leben sein Haus, einen erst 5 m dann 8 m langen, ausgebauten Bauwagen verkauft und ist das zweite mal den den fängen der Gesellschaft davongereist. Ein Überlebenskünstler der auch schon ein Jahr in Europa ohne einen Euro in der Tasche verbracht hat. Er hat ein Jahr ohne Geld gelebt und nie gebettelt o.ä.

Der Keller / Linas Raum - Mitten in den Bäumen ein kleiner flacher Bau. Hier ist es immer angenehm kühl und werden alle eingelegten Lebensmittel und  Bier und Saft gelagert. Rechts ist Linas Reich, es gibt nicht viel und besteht aus einem Bett und kleinem Schrank, aber man ist die meiste Zeit sowieso draußen oder in der Küche.


Die Sauna - besser gesagt der Sauna Turm. War ursprünglich als Sauna mit Dachterasse gedacht. Die Bambusstöcke die das Grundgerüst des Baues darstellen waren jedoch 6m lang und zu schade zum absägen, also wurde ein 6m Turm mit zusätzlichem Ruheraum daraus. Genutzt wird sie mal mehr mal weniger aber so in etwa 1mal die Woche. Hintergrund ist der, das freie Wasser in den Zellen aus dem Körper zu bekommen, daher wird während der Saunagänge nichts gegessen oder getrunken. Nach der Saunaprozedur wird Flüssigkeit in Form von Obst wieder aufgenommen. Gefeuert wird mit Holz und sie bringt es auf fast 90°C. Abkühlung bringt der Teich oder die Dusche.





Die Dusche - ist eine offene Konstruktion, wird mit Solar und seit einiger Zeit auch mit Gas betrieben. Trotzdem zur Zeit, es ist Winter und am Abend oft empfindlich kalt, kein Duschverknügen. Schamgefühl darf man hier nicht haben. Weder beim duschen noch auf Klo.







Die Toiletten - Trockenklo heißt die Devise und bestehen aus einem Thron für Veganer und einem für Nichtveganer. Anfangs gewöhnungsbedürftig aber mit ehrlichen Ausblick, gewöhnt man sich doch recht schnell daran seine Notdurft mit Erde zu begraben.










Der alte Reise LKW steht auch noch hier rum und wird als Küche (einziger Kühlschrank) und zum Brot backen genutzt.
das Drumherum  
 




der Teich

 
Unsere Aufgaben
ist es die Baustelle der Küche in ein Raumschiff zu verwandeln, welches so scheint es, soeben aus dem All zurückgekehrt und auf dem Berg gelandet. Bei unserer Ankunft sind der Wände verputzt und gestrichen und der Fußboden besteht aus Beton. Der Innenausbau steht an : Fließen legen und verfugen, Parkett verlegen,  Anschluss der Fenster ans Dach mit verleimten Parkettplatten, Holzböcke aus Auflage der Arbeitsplatten, die halbrunden Arbeitsplatten herstellen, den Weg und die Treppe mit Ziegel pflastern ...

Das (Bau)Holz, in Europa als absolutes Highlight gehandelt ist so hart das jede Schraube 0,5 mm kleiner, vollständig vorgebort werden muss. Die Dichte liegt deutlich über der des Wassers, das Holz schwimmt nicht und eine 3 m lange Bohle trägt keiner allein umher, denn die wiegt rund 97 kg.
Am Ende der 3 Wochen ist das Werk vollbracht und die Küche bezugsfertig. Es fehlen noch ein paar Regale und Körbe unter der Arbeitsplatte, aber um die müssen sich die 5 dann selber kümmern.
 
große und kleine Küchenbauer

 

 

  
es gibt schlechtere Arbeitsplätze als diesen
 
die (fast) fertige Küche
 
Wir üben uns auch im Bier brauen. Die letzten Chargen sind etwas säuerlich geworden. In etwa wie herberes Radler. Die ganze Anlage wird mit viel Wasser, erst Säure und dann Lauge geputzt. Wasser und neues Malz werden im 100 l Topf angesetzt und Stück um Stück an einem Tag in ein Bockbier verwandelt. Nach einer Woche im Gärtank können die rund 70 Liter in Flaschen abgefüllt werden und kommen in den Keller. Am Abend bevor wir abfahren wird verkostet, dann kann gesagt werden ob es was geworden ist. Wir sind keine Biertrinker aber erkennen das, dass ganz besonders gelungen ist .
Gretas Aufgabe - Katzen füttern


Der Alltag
Alles ganz entspannt. Kein Stress und keine festen Zeiten. Perfekt!
Nach dem Aufstehen gegen 8 halb 9 trudeln alle nach und nach in der Küche ein und beginnen gemeinsam das Frühstück vorzubereiten, das dauert etwas, schneller geht immer aber warum Hektik verbreiten.
Es wird gegessen und gequatscht über Gott und die Welt, was als nächstes ansteht und was halt so gesagt werden muss, alle sind entspannt und alles läuft in Ruhe ab (sieht man von den nervigen Kindern ab ^^). Es erinnert ein wenig an ein Frühstück am Sonntag. Man hat Zeit und nimmt sich diese.

Nach diesem reichhaltigen Frühstück, das gut eine Stunde und mehr dauern kann ist 'Arbeitsbeginn'. Die Männer verschwinden auf der Baustelle, es wird gesägt, gehämmert, geplant, gefeilt.

In der Zwischenzeit kümmern sich die Mädels um die Küchenarbeiten, beschäftigen die Kinder helfen ebenfalls mit den Kleinen auf der Baustelle oder kümmern sich um Dinge die halt so anstehen.

Essensvorbereitung
Küchenhilfen
 
Später wird das Mittagessen bereitet. Zwischen halb 3 und 4 wird gegessen.
Auch hier dauert das ganze wieder etwas länger, aber man sitzt zusammen und Essen wird zelebriert, in Dtl. kommt das häufig viel zu kurz. Nach dem Essen wird noch einmal bis zum dunkel werden gegen 6 gearbeitet.
Danach ist machen wie jeder will und Lust hat, ein gemeinsames Bier und Aufstriche stampfen sind dabei nicht unüblich.
Wochenende ist Wochenende und ist Familienzeit, wie eigentlich jeder andere Tag auch nur das auch Ausflugszeit ist. Sonntag gehen gemeinsam in den Zoo oder eher ein Refugio, hier springen allerlei Tiere aus der Region frei oder in Käfigen und Gehegen umher.
 
einer der schönsten Vögel finden wir - der Tucan
ein besonders zutraulicher (dreibeiniger) Nasenbär






abglatschen

Greta mit ihren Freunden

 
Einmal im Jahr ist Rally in Samaipata, wir haben das Glück genau an diesem Wochenende auch hier zu sein und schauen uns das rasante Schauspiel an. Autos und Strandbuggys fahren in rasanter Geschwindigkeit durch die engen Gassen der Stadt und hinaus in die Berge. Absperrungen sind so gut wie nicht vorhanden. Wer auf der Straße läuft und nicht schnell genug zur Seite springt ist entweder dumm oder selbstmordgefährdet.
 


 


 
 
Das Essen
Vegan - ja das sind die die noch schlimmer sind als die Vegetarier. Keinerlei tierische Produkte! Das heißt auch kein Ei, keine Milch, kein Käse, kein gar nichts. Klingt langweilig?! Ist es aber ganz und gar nicht. Wir sind über die Vielfalt überrascht. Hinzu kommt, dass die 3 (plus Ilian) nicht aus ethnischen Gründen Veganer sind, sondern aus gesundheitlichen Gründen (ja, da gibt es Unterschiede! und ist doch irgendwie symphatischer). Ihre Argumente sind logisch und schlüssig, Veganer werden wir trotzdem (noch) nicht, aber eine tolle Möglichkeit etwas Neues auszuprobieren und vor allem zu lernen, was welche Stoffe im Körper ausrichten. Ungesund kann es mit der richtigen Anwendung nicht sein, denn z.B. Krebspatienten werden oft auf vegane Ernährung umgestellt, um erfolgreicher behandelt werden zu können.
 
 Frühstück in der neuen Küche
 
Das Frühstück besteht aus Haferbrei, soweit nichts Neues, gibt's ja bei uns auch jeden Morgen, nur statt mit Milch mit (Regen)Wasser aufgekocht, gepimt wird mit Rosinen, Nüssen, Kokosraspeln, Schokolade... dazu gibt es frischen Obstsalat. Anfangs war es gewöhnungsbedürftig, schmeckt schon etwas anders als mit Milch. Mittlerweile sind wir auf den Geschmack gekommen, den werden wir wohl so übernehmen... Nach dem Brei gibt es den zweiten Gang. Dieser besteht aus Brot, selbstgebacken natürlich, wobei gebacken das falsche Wort ist, denn das Brot wird gedünstet. Viel gesünder.
Dazu gibt es viele verschiedene Aufstriche aus Bohnen, Nüssen, Samen, Kräutern und was die Küche sonst noch so her gibt. Ebenfalls auf dem Tisch allerlei eingelegtes Gemüse, Chutneys und rohes Gemüse.  Darf nicht fehlen -  Avocados. Die (hier fabrizierte) Vegane Ernährung verzichtet auf zusätzliche Öle und Fette. Somit sind Nüsse und vor allem Avocados wichtige Fettliferanten.

Unser spätes Mittag zwischen halb 3 und halb 4 besteht aus Kohlenhydraten und viel Gemüse, sowie einem großen Salat.

Auf Abendessen wird verzichtet, das geht aber nicht von jetzt auf gleich und bedarf ein wenig der Anpassung. Die erste Woche haben wir fast täglich noch Abendessen gemacht, am Ende der 3 Wochen meist nicht mehr. Ist aber auch schlüssig dem Körper Energie zuzuführen, wenn er diese braucht. Beim schlafen braucht er wenig, aber da führen wir ihm, mit einem riesigen Abendbrot die meisten zu. Das Frühstück und das Mittagessen sind die Hauptmahlzeiten und fallen gleichwertig aus.

Wirklich verzichten muss man auf kaum etwas, den es gibt für alles super Alternativen.
Gemüse wird gedünstet, zum Anbraten werden in Salz eingelegt Zwiebel und deren Saft genutzt, der Salat wird mit Avocado 'geölt', aus Nüssen und Hefeextrakt lassen sich prima 'Sahne'cremes und Soßen zaubern.
Unverzichtbares Küchengerät ist der Mixer, gefolgt vom Mörser und der Getreidemühle.

Auch Ilian wird komplett vegan ernährt, ohne zusätzlichen Pillen mit Nahrungsergänzungsmitteln, wie es in Dt. häufig üblich ist. Meli hat sich auch während der Schwangerschaft vegan ernährt.

Fleisch fehlt uns gar nicht, nur Greta besteht am Abend nach wie vor auf ihr Rührei, welches sie auch bekommt, langweilig ist die Küche nicht und nachdem man weiss wie sie umzusetzen ist auch gar nicht schwierig oder kompliziert, vlt ein wenig zeitaufwendiger als ein Steak in der Pfanne zu braten, aber Genuss beginnt ja in der Zubereitung.

Das einzige worauf wir einfach nicht verzichten können sind Keckse und Schokolade. Sobald wir in der Stadt sind decken wir uns mit Ersteren ein (Schoki gibt's hier keine). Abends wird dann der Zuckervorat aufgefüllt. Gewöhungssache, denn unsere Ernährung besteht aus viel zu viel Zucker und unsere Körper rechnen mit der zu hohen Menge. Auch der Zucker Heißhunger ist am Ende der 3 Wochen fast komplett zurückgegangen, Wahnsinn wie schnell sich der Körper umstellen kann.


Fazit
Der Abschied fiel uns schwer, ein Abschied von liebgewonnen Freunden halt. In den 3 Wochen haben wir unglaublich viel gelernt, über eine andere Art zu Leben, veganes Essen, improvisiertes bauen und auch wieder viel über uns selbst.

Für uns war es Inspiration, dieses Leben gegen den Strom der Massen, ab von den vorgelegten Systemen der Gesellschaft, im Einklang mit sich und seiner Umgebung, das machen was einem Spaß macht und davon leben zu können. Die 4 haben uns gezeigt das es anders geht und funktionieren kann.

Es ist eine einfache und ursprüngliche Art zu Leben, große Sprünge sind nur durch mehr Arbeit möglich, neue Anschaffungen werden vorher gut überlegt und meistens angespart. Dadurch denkt man viel intensiver darüber nach, welche Dinge zum Leben und Arbeiten wirklich nötig und wichtig sind, fernab von Werbung und Konsumgütern die das Verlangen schürren, mehr und mehr und immer das Neuste zu besitzen. Es wird auch häufiger repariert als weggeschmissen und nach alternativen gesucht, sofern dies wirklich sinnvoll ist. Aber viele Köpfe bringen viele Ideen.
Als Beispiel der Rüherstab beim Bier brauen bestand aus einem Scheibenwischermotor einer Stange zum Grund des Topfes und einer Kette die über den Boden läuft damit die Maische nicht anbrennt. Der Gasbrenner wird elektronisch über ein Ventil gesteuert und kann auf die Sekunde und das 10tel Grad eingestellt werden. Alles selbst erdacht und umgesetzt.

Sie arbeiten für sich, wann, wieviel und wie sie wollen, sie sind rund um die Uhr mit den Menschen zusammen die ihnen am wichtigsten sind. Jeder sagt doch immer die Familie ist das Wichtigste im Leben warum verbringt man dann mit ihr die wenigste Zeit?
Zeit vergeht schneller, die 3 Wochen waren um wie nichts.
Werden wir uns jetzt umorientieren? Wir wissen es noch nicht, wir werden sehen wo der Wind uns hintreibt, es ist eine Alternative und dazu eine Verlockende. Wir würden sicher einiges anders machen, Veganer werden wir wohl nicht (sag niemals nie), aber doch achten wir noch ein wenig mehr auf das was wir essen. Vielleicht würden wir ein wenig strukturierter und kalkulativer die Sachen angehen (zu irgendetwas musste das Studium ja gut gewesen sein), aber prinzipiell hat uns diese Art zu Leben sehr gefallen und auf jeden Fall zu denken gegeben und inspiriert. Was es bringt steht in der Zukunft.